PRESSE | PRESS [VERSION 20250414]
Als parteifreier Kandidat gewählt, bin ich seit 1. Mai 2014 Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg. Mit 66,9 % konnte ich mich im März 2020 deutlich gegen drei Mitbewerber durchsetzen und wurde für weitere sechs Jahre wiedergewählt. Wohl zu keiner Zeit vorher hatte ein Landrat, eine Landrätin - neben den üblichen Herausforderungen wie Krankenhausdefizit, ÖPNV-Defizit oder sinkenden Einnahmen - mit so vielen globalen Krisen umzugehen, die sich unmittelbar auch auf die kommunale Arbeit auswirkten: Flüchtlingskrise ununterbrochen seit 2015, Corona-Krise von 2020 bis 2023, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Klimakrise; dazu Fachkräftemangel, explodierende Baukosten usw. Aber auch lokale Katastrophen suchten den Landkreis heim: 2015 Tornado in Affing; 2018 Bahnunglück in Aichach; 2024 Hochwasserkatastrophe (erstmalig rief ein Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg den Katastrophenfall aus).
Vorab: Niemand kann Erfolge für sich alleine verbuchen. Wer das glaubt, irrt. Es braucht immer ein Team - ein Team, so großartig wie es das des LRA Aichach-Friedberg, und einen Stellvertreter wie Herrn Manfred Losinger. Ich danke. Das folgende "Ich" ist also immer ein "Wir".
Zu Beginn meiner Amtszeit 2014 habe ich im Kreistag mit der Neugestaltung der Ausschüsse „Soziales, Bildung und Schule“ sowie „Umwelt, Klima und Energie“ die politischen Schwerpunkte auf Bildungsentwicklung, Gesundheit und medizinische Versorgung, Altenhilfe und demografische Prozesse, Ehrenamt, Integration und den regionalen Klima-, Umweltschutz und Naturschutz gesetzt; stellvertretend zu nennen sind hier etwa durch die Zertifizierung des Landkreises zur Digitalen Bildungsregion oder zur ÖkoModell-Region. (Eine Komplettübersicht der ersten Amtsperiode gibt detailliert Auskunft.)
Die Projekte Ersatzneubau Krankenhaus Aichach, Neubau des Gymnasiums Mering sowie der Realschule Affing-Bergen und die Sanierung des Gymnasiums Friedberg wurden in meiner ersten Amtszeit erfolgreich abgeschlossen. Wesentlich war auch die Rekommunalisierung der Abfallverwertung Augsburg (AVA).
In meine zweite Amtszeit (2020 bis 2026) fielen der in Rekordzeit geplante und vollendete Ersatzneubau der Vinzenz-Pallotti-Schule, die Sanierung der Wittelsbacher Realschule in Aichach, die nach 50 Jahren dringendst nötige Erweiterung sowie energetische Sanierung des Landratsamtes, Projektierung und Baubeginn der Fachakademie für Sozialpädagogik in Aichach. In Kooperation mit der Hochschule Augsburg gelang es mir, den Landkreis durch die Ansiedlung eines Technologietransferzentrums (TTZ) für das Bauwesen als Hochschulstandort zu profilieren. Ferner trieb ich die Erweiterung der FOS/BOS in Friedberg, des Gymnasiums Mering zur Vierzügigkeit sowie die Sanierung und Erweiterung der Realschule Mering voran. Die städtebaulich, ökologisch und ästhetisch vorbildlichen Bebauungen der landkreiseigenen Grundstücke auf dem Areal der vormaligen Vinzenz-Pallotti-Schule in Friedberg sowie am Standort Altes Krankenhaus Aichach (2025 noch in der Phase der Projektierung) mit gefördertem Wohnbau verbuche ich als große Erfolge. Zur für den Regierungsbezirk Schwaben wirtschaftlich unverzichtbaren Weiterentwicklung des Messestandorts Augsburg gelang es Frau Oberbürgermeisterin Weber, Herrn Landrat Sailer und mir, nach zähen Verhandlungen über Jahre, Fördermittel des Freistaats in Höhe von 10 Mio. Euro zu akquirieren.
Um den Landkreis für die Zukunft in punkto Bevölkerungs- und Katastrophenschutz krisensicher aufzustellen, wurde ein Wechselladerkonzept für die großen Feuerwehren im Landkreis ausgerollt und finanziert, Konzepte für Blackout, Waldbrandbekämpfung, Hilfeleistungskontingente usw. finalisiert. Wichtigster Baustein war aber meine Initiative zur Errichtung eines Katastrophenschutzzentrums mit Atemschutzausbildungsstrecke; sowohl Grundstückserwerb als auch Gebäudeplanungen wurden 2025 abgeschlossen.
Permanente Schwerpunkte waren ein zukunftsfähiges, finanzierbares ÖPNV- und Mobilitätskonzept (Stichwort: Kooperation AVV mit MVV), die konzeptionelle Stabilisierung der hochdefizitären Kliniken an der Paar in Trägerschaft des Landkreises (insbesondere im Licht der von der Bundesregierung verabschiedeten, für den ländlichen Raum völlig misslungenen Lauterbachschen Krankenhausreform 2024), die Neuausrichtung der Messe Augsburg (hier konnte 2024 eine 10-Millionen-Euro-Förderung des Freistaates erreicht werden) oder die nachhaltige Weiterentwicklung des Landkreises (Agenda 2030).
Als eine Maßnahme zur Stärkung des Demokratiebewusstseins bei Jugendlichen installierte ich den Jugendkreistag - im Regierungsbezirk Schwaben bislang der einzige -, ein reguläres Gremium, das jungen Menschen ermöglicht, bereits früh Einfluss auf kommunalpolitische Entscheidungen zu nehmen.
In meiner Funktion als Landrat nahm ich etwa 30 ehrenamtliche und tätigkeitsbezogene Aufgaben wahr, darunter Verwaltungsrat und Personalausschuss der Abfallverwertung Augsburg KU (AVA), Aufsichtsrat und Gesellschafter der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (AVV) oder Aufsichtsrat und der Gesellschafter der Augsburger Schwabenhallen Messe- und Veranstaltung GmbH (ASMV). Als Vorsitzender führte ich u.a. den Erholungsgebieteverein Augsburg e.V. (EVA) sowie den Wittelsbacher Land e.V. und war Mitglied im Ausschuss für Verfassungs-, Rechts- und Kulturfragen des Bayerischen Landkreistages (BLKT) sowie der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG).